Dinklage I NordWestZeitung vom 19. April 2018

Auf Einladung des Hospizvereins Damme und des ambulanten und stationären Hospizdienstes der St.-Anna-Stiftung Dinklage trafen sich jetzt mehrere regionale Vertreter der Landes- und der Bundesregierung im Hospiz St. Anna in Dinklage, um sich über die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in der Region zu informieren. An dem dreistündigen Treffen nahmen die CDU-Bundestagsabgeordnete Silvia Breher, die CDU-Landtagsabgeordneten Christian Calderone und Christoph Eilers, die SPD-Landtagsabgeordneten Deniz Kurku und Guido Pott sowie Kristian Kater, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag Vechta, teil.

Christoph Eilers, Deniz Kurku, Guido Pott, Anne-Christine Baro, Silvia Breher, Christian Calderone, Peter Rörsch, Stephan Kosiol, Elisabeth Völkerding, Ellen Meerjans-Eilers und Werner Schulze (von links) trafen sich beim Charta-Treffen in Dinklage.

Christoph Eilers, Deniz Kurku, Guido Pott, Anne-Christine Baro, Silvia Breher, Christian Calderone, Peter Rörsch, Stephan Kosiol, Elisabeth Völkerding, Ellen Meerjans-Eilers und Werner Schulze (von links) trafen sich beim Charta-Treffen in Dinklage.

Peter Rörsch, Vorsitzender des Hospizvereins Damme, und Werner Schulze, Vorstand der St.-Anna-Stiftung, stellten unter Mitwirkung weiterer Vertreter der Institutionen die Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Vechta und in Niedersachsen dar. Eine wichtige Rolle spiele die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Sie setze sich für Menschen ein, die aufgrund einer fortschreitenden, lebensbegrenzenden Erkrankung mit Sterben und Tod konfrontiert sind. Die fünf Leitsätze der Charta formulieren Aufgaben, Ziele und Handlungsbedarfe, um die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland zu verbessern.

Seit Veröffentlichung der Charta im September 2010 sei es gelungen, viele weitere Akteure in den Prozess einzubeziehen, die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den existenziellen Phänomenen Sterben, Tod und Trauer zu fördern und die Ziele der Charta stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. 1786 Organisationen und Institutionen sowie 21 549 Einzelpersonen haben sich bisher mit ihrer Unterschrift für die Charta eingesetzt, so die Referenten.

Das Land habe die Entwicklung der Palliativstützpunkte mit 37 Diensten flächendeckend vorangetrieben. In 60 Krankenhäusern stünden rund 320 Palliativbetten zur Verfügung. In Niedersachsen arbeiten 127 ambulante Hospizdienste mit rund 16 000 Ehrenamtlichen in der häuslichen Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen. In 26 stationären Hospizen werden Menschen in schwerster Erkrankung bis an ihr Lebensende begleitet.

Im Landkreis Vechta bestehen drei ambulante Hospizdienste, ein stationäres Hospiz, ein Palliativstützpunkt in Damme sowie palliative und onkologische Versorgungsstrukturen in den Krankenhäusern. Darüber hinaus kümmern sich Pflegedienste, Pflegeheime, Palliativmediziner, palliativmedizinisch geschulte Hausärzte, Seelsorger, Rettungsdienste und Bestatter um die Belange Schwerstkranker und Sterbender.

In den Pflegeheimen fehlten allerdings für die Mitarbeitenden entsprechende Stellenschlüsselanteile, die eine angemessene Begleitung und Versorgung der betroffenen Menschen ermöglichen. Neben den Schulungskosten für die Qualifizierung der Mitarbeiter und Ehrenamtlichen müssten auch die Kosten für die Freistellung zur Fort- und Weiterbildung finanziert werden. Die Politiker zeigten sich von der engagierten und vielfältigen Arbeit in der Palliativ- und Hospizversorgung sehr beeindruckt. Sie sagten zu, die dargestellten Belange der betroffenen Menschen und der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter mitzunehmen.