Glandorf I Neue Osnabrücker Zeitung vom 14.05.2014

Wie sind sie denn so privat, die drei Bürgermeisterkandidaten für Glandorf – Elke Fox (CDU), Magdalene Heuvelmann (unabhängig) und Stefan Jürgens (unabhängig)? Wir haben ins Bücherregal, in den Garten und hinter die Kulissen geblickt. Teil 3: Elke Fox.

Ein Leben für die Verwaltung – und wenn Zeit bleibt für die Kunst: Elke Fox lebt in Bad Rothenfelde. Foto: Anne Spielmeyer

Ein Leben für die Verwaltung – und wenn Zeit bleibt für die Kunst: Elke Fox lebt in Bad Rothenfelde. Foto: Anne Spielmeyer

Durch die vielen Sprossenfenster am Osniweg in Bad Rothenfelde hat Elke Fox ihren Besuch bereits gesichtet. Ihr Blick ist geschult, denn seit 1987 lebt sie hier mit ihrem Mann Bernd und den beiden Töchtern Bianca (20) und Livia (13). Elke Fox öffnet die Haustür, an der eine kleine Zeichnung klebt – mit der Beschreibung „Papa“ für die, die ihn nicht auf den ersten Blick erkennen. „Das hängt da schon ewig, das darf auch nicht weg“, erzählt Elke Fox.

Während sie jetzt einen Blick hinter die Kulissen gewährt, hat sie an diesem Morgen selbst in der Bäckerei Wolke hinter die Knethaken geschaut. „Wer zuhört, erfährt mehr“, lautet ihr Motto, und so spricht sie wenig. Um halb drei morgens ist sie für die Betriebsbesichtigung aufgestanden. „Das war spannend“, sagt die schwarze Kandidatin über die mehlig-weiße Station. Erstaunlich, wie viel Wahlkampf in einen Tag passt, der so früh beginnt.

Die Decken neben dem braunen Ledersofa sind gefaltet, auf der Kommode sind ein paar Bücher ordentlich aufeinandergestapelt, und im Esszimmer stehen blau-weiße Kaffeetassen im Ostfriesenstil bereit. „Mein Lebensentwurf ist konservativ“, sagt die 52-jährige Verwaltungsfachfrau, die bereits im Kindesalter mit der Familie von Hannover nach Dissen zog. 2011, als sie in Dissen Bürgermeisterin werden wollte, ist sie in die CDU eingetreten. „Ich bin eine Spätberufene“, sagt sie, aber nicht minder überzeugt.

Sie schätzt die Partei, ist momentan ständig in Begleitung von Glandorfer Fraktionsmitgliedern unterwegs und arbeitet auch für den Landtagsabgeordneten Christian Calderone. Bei aller Identifikation mit der CDU betont sie: „Wenn ich auf den Bürgermeistersessel rutsche, dann bin ich in erster Linie für die Gemeinde da und für ihre Bürger.“ In Dissen hat das damals nicht geklappt, in Glandorf würde sie gern ins Rathaus einziehen: „Glandorf ist eine grundsolide Gemeinde – samt Superfleischer und Bäckerbörse“, findet Elke Fox. Sie ist dem gesamten Südkreis verbunden, nicht nur Bad Rothenfelde oder dem vier Fahrminuten entfernten Dissen, wo ihre Mutter wohnt. In Bad Iburg zum Beispiel hat sie Abitur gemacht. Nach ihrer Ausbildung zur Diplom-Verwaltungswirtin an der Fachhochschule des Bundes ist sie weiter in den Fahrwassern der Verwaltung getrieben. Zunächst hat sie in der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Hannover gearbeitet, war sich aber immer sicher: „Ich möchte zurück in den Südkreis.“ Als stellvertretende Personalamtsleiterin hat sie in der Stadtverwaltung Halle gearbeitet, war persönliche Referentin von Bürgermeister Klaus Rehkämper und arbeitet heute in der Haller Verwaltung im Bereich Bauen, Planen und Umwelt. Windkraft-Debatten, wie sie in den Köpfen der Glandorfer rotieren, dürften da nicht fern liegen. „Das ist ein sehr sensibles Thema“, sagt Elke Fox. „Ich mag dazu keine Prognosen aus dem hohlen Bauch abgeben.“ Sie beruft sich auf Strauch: „Der Bürgermeister hat gesagt, er wird es lösen.“

Das Bücherregal: Elke Fox liest gern Krimis, am liebsten die, die längst vergriffen und noch mit DM-Preisen ausgezeichnet sind. Dorothy Sayers „Es geschah im Bellona Club“ hat sie sich gerade besorgt. „Ich liebe es, auf Bücherflohmärkten zu stöbern.“ Ansonsten stehen fast alle Bücher im Obergeschoss, im Wohnzimmer nur die Garten-Ratgeber und Kunstführer. Denn Fox malt selbst. „Man kann sich frei malen“, sagt sie als Macke-Fan. Im Kurs von „Mal-Gabi“ hat sie verschiedene Techniken gelernt und entspannt sich dabei, wenn Zeit dafür bleibt.

Garten und Garage: „In der Garage gibt es nichts Spannendes“, befindet Elke Fox und lässt diese Tür zu. Im Garten treibt sich normalerweise Kater Toni rum, heute nicht. „Dabei hat er eine Aufgabe“, sagt Fox. „Mäuse fangen.“ Der Kater selbst liegt am liebsten auf der faulen Haut im Sonnenbeet. Elke Fox zieht die Bank dem Beet vor. Von da aus geht es auch schnell zu den Nachbarn rüber. „Wenn mal die Mülltonnen rausgestellt werden müssen.“ Heute sind nicht die Mülltonnen dran. Im Gegenteil. Bernd Fox bringt noch schnell ein paar Rhododendron-Blüten rüber.