Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 19.12.2013

Der Weg zur Gründung einer Gesellschaft, in deren Regie der Business- und Innovationspark Quakenbrück (BIQ) entstehen soll, ist frei: Nach dem Votum des Osnabrücker Kreistages hat der Artländer Samtgemeinderat entschieden, sich gemeinsam mit dem Landkreis Osnabrück und dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) an der GmbH zu beteiligen.

In direkter Nachbarschaft zum Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) sollen sich neue Unternehmen ansiedeln. Foto: Katharina Preuth

In direkter Nachbarschaft zum Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) sollen sich neue Unternehmen ansiedeln. Foto: Katharina Preuth

Eine Debatte über das seit Monaten diskutierte Vorhaben gab es in der Sitzung am Dienstagabend nicht. Einstimmig votierten die Fraktionen für den im Entwurf vorliegenden Gesellschaftsvertrag. Der sieht neben der Beteiligung der Samtgemeinde auch eine anteilige Übernahme der entstehenden Verluste vor. Der Landkreis Osnabrück übernimmt mindestens die Hälfte, das DIL trägt jährlich 25000 Euro. Zum Vertreter in der Gesellschafterversammlung wird der Vorlage zufolge Bürgermeister Scholz bestimmt. Das Geld für die Stammeinlage und die Kapitalrücklage wird im Haushaltsplan 2014 bereitgestellt.

Der Business- und Innovationspark in direkter Nähe zum Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik an der Professor-von-Klitzing-Straße wird vom Land mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Das zeige, dass auch das Land Niedersachsen an den Erfolg dieses Projektes glaube, ergänzte Bürgermeister Reinhard Scholz. Nun könne die Gesellschaft gegründet werden, denn bis zum Jahr 2015 müsse das Vorhaben umgesetzt werden.

2014 sollen in einem ersten Bauabschnitt von rund 3000 Quadratmetern die Voraussetzungen für Unternehmen, Existenzgründer und Forschungskooperationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft geschaffen werden. Diese könnten von den wissenschaftlichen Errungenschaften des DIL profitieren. „Für Quakenbrück und das Artland ist das ein wichtiges Projekt“, sagte Scholz.

Der Kreistag des Landkreises Osnabrück steht auch weiterhin hinter dem geplanten Business- und Innovationspark Quakenbrück (BIQ). Das ist ein Ergebnis der Kreistagssitzung am Montag. Konkret hatte das Gremium über eine Beschlussvorlage zu entscheiden, die die Beteiligung des Kreises an dem Bauprojekt regelt.

Hintergrund: Bisher war festgelegt, dass sich die Behörde nur unter der Maßgabe engagiert, dass die Förderquote aus EU-Mitteln mindestens 35 Prozent des Gesamtvolumens beträgt. In der Zwischenzeit hatte sich jedoch herauskristallisiert, dass die Gelder aus Brüssel nicht in dem vorgegebenen Ausmaß fließen werden. Vielmehr hat das Land Niedersachsen, das über die Verwendung der EFRE-Mittel entscheidet, 1,18 Millionen Euro in Aussicht gestellt – das wären rund 28 Prozent der Investitionskosten.

Die Politiker waren jedoch einhelliger Meinung, das Projekt trotzdem zu unterstützen: „Auch unter veränderten Rahmenbedingungen nehmen wir keine andere Bewertung des Projekts vor“, sagte CDU-Kreistagsabgeordneter Christian Calderone. Der BIQ sei ein wichtiger Baustein für die Region, einige interessierte Betriebe stünden schon bereit. Eine Meinung, die bei allen Fraktionen im Kreistag auf Gegenliebe stieß.

Der Landkreis wird sich somit weiterhin mit maximal 1,4 Millionen Euro an künftigen Verlusten des Parks beteiligen. Gleichzeitig wurde bestätigt, dass der Kreis als Vertreter Landrat Michael Lübbersmann in die neu zu gründende Gesellschaft entsenden wird. Auf Nachfrage der Grünen bestätigte Lübbersmann zudem, dass der Kreis 50,1 Prozent der Anteile der Betreibergesellschaft übernehmen wolle.